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Handel und Politik im Dialog
19.07.2007
Silke Tesch und Sören Bartol zu Besuch im Bellersheim;)
Im Rahmen ihrer „Sommertour“ besuchten Silke Tesch (MdL) und Sören Bartol (MdB) in diesen Tagen auch den Gladenbacher Gewerbeverein. Der Vereinsvorsitzende, Adolf Bellersheim, hatte zum Gedankenaustausch ins gleichnamige Kaufhaus nach Gladenbach eingeladen.Unter dem Motto „Aufschwung-Arbeit-Ausbildung: Neue Energien für kleine und mittlere Unternehmen“, steht die diesjährige „Sommertour“ der Landtagsabgeordneten Silke Tesch (SPD). Zusammen mit ihrem Bundestagskollegen Sören Bartol (SPD) und verschiedenen Lokalpolitikern besucht Tesch in diesem Jahr deshalb schwerpunktmäßig mittelständige Unternehmen in der Region. In Gladenbach traf man sich mit Vertretern des Gewerbevereins im Kaufhaus Bellersheim.
Der enge Kontakt mit den Menschen in ihrem Wahlkreis sei für die engagierte Landespolitikerin von besonderer Bedeutung: „Wir wollen wissen, ob der Aufschwung schon bei Ihnen angekommen ist und mit welchen Problemen Sie aktuell zu kämpfen haben“. Nein, der Aufschwung sei noch nicht angekommen. Eine spürbare Verbesserung der wirtschaftlichen Lage wäre noch nicht spürbar, war die einstimmige Meinung der Unternehmer.
„Neben der immer noch anhaltenden Kaufzurückhaltung sind vor allem die ständig steigenden Energiekosten problematisch. Privathaushalte müssten die steigenden Kosten durch Konsumverzicht an anderer Stelle auffangen. Dadurch ist der Handel doppelt betroffen“, betonte Anke Bellersheim.
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer habe laut Sören Bartol im Handel nicht zu den befürchteten Einbrüchen geführt. Dies sei aber nur der Fall, da der Handel die Steuererhöhung aus eigener Tasche finanziere, antwortet Heike Franz, Inhaberin des Sportgeschäfts Adriansen.
Rainer Schmidt, vom Schuhhaus Schmidt, sprach den Wegfall der Ladenöffnungszeiten und die daraus resultierenden Probleme an: Große Unternehmen und Ketten würden mit weniger oder teilweise sogar schlecht ausgebildetem Personal antreten. Dies sei im Fachhandel nicht möglich und so seien wegen der hohen Personalkosten längere Öffnungszeiten oft nur durch zusätzliche Mehrleistung der Inhaber – zu Lasten der Familie - möglich.
Durch das „Sterben“ von Fachgeschäften hätten viele Innenstädte heute kein eigenes Gesicht mehr und seien so beliebig austauschbar. Dass die Attraktivität der Innenstadtbereiche gesteigert werden muss, darüber waren sich alle einig. Die Zeit der „grünen Wiese“ sei vorbei. Die Einkaufsgebiete vor den Toren der Städte und die großen Shopping-Center kosten vielen traditionsreichen Unternehmen ihre Existenz. Dies sei ein Punkt, bei man sich auch im Gladenbacher Stadtparlament parteiübergreifend einig wäre, betonte Roland Petri von der Gladenbacher SPD.
Sören Bartol berichtet in diesem Zusammenhang von Studien, nach denen ältere Menschen heute wieder verstärkt in Städte ziehen, um sich dort vor Ort möglichst lange eigenständig zu versorgen - eine Chance für Städte wie Gladenbach, die es zu nutzen gelte.
Gut zwei Stunden diskutierte man über verschiedene Punkte, wobei auch lokale Probleme wie die Schwimmbadsituation oder das Gewerbegebiet „Auf dem Würtemberg“ nicht zu kurz kamen. „Natürlich kann man bei solchen Gesprächen nicht mit sofortigen Lösungen rechnen, es ist aber wichtig, mit der Politik parteiunabhängig im Gespräch zu bleiben“, betonte Adolf Bellersheim. Augenoptiker Gernot Hirth nutzte zum Schluss die Gunst der Stunde und überreichte den Politikern einen Brief des Gladenbacher DLRGs zur Schwimmbadsituation. Zum Abschluss lud Adolf Bellersheim die heimischen Bundes- und Landespolitiker für den 1. September zum „Martinsgrill“ – einem gemütlichen Grillabend zu Gunsten der Sanierung der Gladenbacher Martinskirche ein.
Foto:
Mit der heimischen Wirtschaft im Gespräch (v.l.n.r.): Adolf Bellersheim im Gespräch mit Silke Tesch (MdL) und Sören Bartol (MdB). Im Hintergrund Michael Willms von der Gladenbacher SPD.
Für Fragen:
Kaufhaus Bellersheim KG
Stefan Hunkel
Bahnhofstraße 5, 35075 Gladenbach
Telefon 06462 1226-26, Fax 1226-20
stefan.hunkel@bellersheim.net
»Bereits in der vierten Generation erfüllen wir Ihre Einkaufswünsche. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. «
Adolf Bellersheim († 1.12.19)